Nach einem langen, spannenden und nervenaufreibenden Gefecht gelang unserer Pokalmannschaft der Einzug ins Finale. Zum Mann des Tages mit zwei Gewinnpartien, sowohl im Turnierformat als auch im Blitz, avancierte dabei Mario Maszewski. Doch der Reihe nach.
Im gut geheizten und gemütlichen Spiellokal der Schachfreunde Graben-Neudorf traten jeweils vier Spieler im etwas verkürzten Turniermodus 90 Minuten für 40 Züge plus 30 Minuten für den Rest der Partie mit 30 Sekunden Inkrement gegeneinander an. Der erste Ergebnis gab es an Brett 3, nachdem Bernd Kuppinger das frühe Remisangebot seines leicht favorisierten Kontrahenten annahm. Danach folgte der erste Paukenschlag, als Mario Maszewski in großer Zeitnot und bei materiellem Nachteil durch ein Scheinopfer seiner Dame mit anschließender Springergabel in ein gewonnenes Endspiel abwickeln konnte. Und das gegen einen 300 DWZ-Punkte stärkeren Gegner! Anschließend remisierte Stefan Gfrörer nach ausgeglichenem Spielverlauf seine Partie gegen einen ebenfalls leicht favorisierten und sehr routinierten Spieler der Gastgeber. Beim Stand von 2:1 sahen wir uns bereits auf der Siegerstraße, zumal die Partie an Brett 1 einen günstigen Verlauf zu nehmen schien. Doch wie es im Schach manchmal so ist, kippte dieses Spiel in der Zeitnotphase zugunsten der Heimmannschaft. Damit hieß es nach den Turnierpartien 2:2 Unentschieden. So mussten Blitzpartien im Format 3 Minuten + 2 Sekunden die Entscheidung bringen.
Zu unserem Glück hatte sich Bernd Kuppingers Gegner vorzeitig verabschiedet, sodass die Gastgeber nur noch zu dritt waren. Angesichts der damit verbundenen 1:0 Führung lenkte Stefan Gfrörer seine Partie mit einem Qualitätsopfer geschickt in eine Remisschaukel. Nun fehlte noch ein Punkt zum Mannschaftserfolg und den lieferte erneut "Super-Mario" Maszewski, der durch Zeitüberschreitung seines Gegners gewann. Brett 1 ging zwar nochmals an die Gastgeber, aber dies war nur noch Ergebniskosmetik.
Sehr überraschend und nach dem heutigen Spielverlauf sicher auch ein wenig glücklich, stehen wir damit im Finale des Bezirkspokals. Mit den Karlsruher Schachfreunden wartet dort zwar ein Gegner vom Goliath-Kaliber, doch mit einem Mario in seiner derzeitigen Form haben wir einen XXL-David in unseren Reihen und ohnehin nichts zu verlieren.