Großer Pokalkampf

Verbandsspiele

Großer Pokalkampftag in Waldbronn

Das Pokalfinale im Bezirk Karlsruhe bestritten unsere 1. Mannschaft mit den Schachfreunden aus Karlsruhe, die zur Zeit in der Oberliga gastieren, sonst jedoch seit ca. 20 Jahren in der 1. und 2. Bundesliga spielen.
Dem entsprechend traten die Gäste mit einem Internationalen Meister und einem Fide-Meister zum Wettkampf an. Die Favoritenrolle war also klar vergeben, das Ergebnis von 1:3 entspricht dem deutlichen Stärkeunterschied der Wertungszahlen, jedoch waren die Ereignisse am Brett ganz anders zu bewerten!

Hier nun die Geschehnisse der Reihe nach:

An Brett 2 spielte unser ‚Topblitzer‘ Torsten Franz mit den weißen Steinen eine ausgezeichnete solide Partie und hatte immer einen kleinen Stellungsvorteil, der sich jedoch technisch nicht verwerten lies. Hier lies sich klar erkennen, dass Torsten als ehemaliger Bundesligaspieler auch in der langen Partie eine ausgezeichnete Figur macht. Sein Gegner Arnold ist immerhin Internationaler Meister! Ergebnis: Remis

Die nächste Partie endete an Brett 4 bei der Begegnung von Werner Hagenbrock gegen seinen um ca. 400 Wertungspunkte besser eingestuften Gegner Vinke. Mit den schwarzen Steinen hatte Werner schon nach ca. 15 Zügen ausgeglichen, er konnte sogar danach einen kleinen Vorteil herausarbeiten, sodass sein Gegner überhaupt keine Möglichkeit hatte die Partie für sich zu gestalten. Eine klasse Leistung von Werner. Ergebnis: Remis

Somit stand es nach ca. 3 Stunden Spielzeit 1:1 unentschieden und die beiden anderen Partien mussten den Ausschlag geben.

An Brett 3 konnte ich als Spieler für Waldbronn mit Weiß gegen den Karlsruher Schlager antreten. Es sollte eine rasante Partie geben. In der Aljechin-Verteidigung spielte ich eine Nebenvariante. Nachdem ich zuerst die Qualität opferte, und Schlager diese nicht sofort zurückgab, konnte ich einen starken Angriff entwickeln. Meist hatte der Gegner nur einen Gegenzug zur Auswahl um dies Stellung zu halten. Mit einem erneuten Opfer (Läufer auf g7) hätte ich den Sack zumachen können. Leider hatte ich diese Option in der Zeitnot nicht gesehen. Sodann gab es eine wilde Zeitnotschlacht, bei der ich auch hier leider nicht den Überblick zum Remis hatte. Nach der Zeitkontrolle war die Stellung dann verloren!
Ergebnis: Verlust

So hatte schließlich an Brett 1 Thomas Kapfer ein schweres Los. Nach dem Rückstand musste er, damit wir als Gesamtsieger vom Brett gehen konnten, gegen den FIDE-Meister Pfrommer unbedingt gewinnen um die Niederlage von Zimmer wettzumachen. In dieser Partie konnte Thomas das Gleichgewicht mit den schwarzen Figuren immer halten, wenn auch Pfrommer einen leichten Vorteil hatte. Durch einen Unachtsamkeit verlor Thomas jedoch im Mittelspiel einen Bauern, sodass danach das Spiel auf Sieg aussichtslos war. Jedoch kämpfte Thomas bis zum 90. Zug und 6 Stunden Spielzeit bis auch er sich geschlagen geben musste. Ergebnis: Verlust

Für Spieler und Zuschauer war es ein großer Pokalkampf in Waldbronn. Letztendlich geht der Sieg durch die bessere Cleverness, nicht jedoch durch die höhere Spielstärke, für die Gäste in Ordnung. Beide Mannschaften sind für die Badische Pokalmannschaftsmeisterschaft qualifiziert, die am 19. April in die erste Runde geht.
Später dazu hier wieder mehr zu lesen.


Rolf Zimmer